Die Junge Union Saar kritisiert die neue Verordnung zur Reform der Gemeinschaftsschulen, die Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot vorgestellt hat, als klaren Rückschritt. Die Reform setzt laut JU das Leistungsprinzip außer Kraft. Insbesondere die Abschaffung zentraler Abschlussprüfungen und großzügige Ausgleichsregelungen mindern die Aussagekraft der Abschlüsse und gefährden die Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler.

„Mit der Abschaffung der klassischen Abschlussprüfungen und der Möglichkeit, bis zu vier mangelhafte Leistungen auszugleichen, schafft die saarländische Bildungspolitik das Leistungsprinzip endgültig ab,“ kritisiert Fabian Laßotta, Landesvorsitzender der Jungen Union Saar. „Diese Reform senkt das Niveau der Abschlüsse und vermittelt Schülern ein falsches Bild davon, was sie in Ausbildung und Beruf erwartet. Statt die Herausforderungen im Bildungssystem anzugehen, öffnet die Landesregierung der Gleichgültigkeit gegenüber Leistungen die Türen.“

Ein wesentlicher Bestandteil der Reform ist die Einführung einer „gestreckten Abschlussprüfung,“ die anstelle zentraler Prüfungen nur noch eine Präsentation, eine Teamarbeit, eine stark reduzierte Vergleichsarbeit und eine mündliche Prüfung umfasst. Weiterhin ist es künftig vereinfacht, ein sehr schlechtes Durchschnittsniveau auszugleichen und in die Oberstufe mit schwachen Noten aufzusteigen.

„Diese Neuregelung sendet ein fatales Signal an die Schülerinnen und Schüler und schwächt die Gemeinschaftsschulen langfristig,“ kommentiert Saskia Wita, stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union Saar. „Die Möglichkeit, schulische Defizite so großzügig auszugleichen und schwache Leistungen in Hauptfächern durch das Gesamtleistungsbild zu kaschieren, zeigt, dass es der Landesregierung weniger um Bildungsqualität als um schöne Statistiken geht. Es wäre dringend geboten, klare Leistungsstandards zu setzen, anstatt diese immer weiter zu verwässern.“

Darüber hinaus sollen die Fächer „Lernen lernen“ und „Beruf und Wirtschaft“ gestrichen werden, was aus Sicht der Jungen Union Saar einen weiteren Rückschritt bedeutet. Diese Fächer hätten wichtige Impulse für die persönliche und berufliche Orientierung der Schüler gegeben.

Die Junge Union Saar fordert die Landesregierung auf, die Reform zu überdenken und die Bedeutung von Leistung und Anstrengung im Bildungswesen wiederherzustellen – im Interesse der beruflichen Zukunft der jungen Generation und der langfristigen Entwicklung des Saarlands.