Die Junge Union Saar lehnt Quotenregelungen jeglicher Art in der Mutterpartei CDU ab. Das entschied der Landesvorstand der JU am gestrigen Mittwochabend einstimmig in seiner Sitzung in Saarbrücken. Dieser Positionierung sind einige Diskussionsrunden und Abstimmungen vorausgegangen.
„Zunächst haben wir aktuell ganz andere Themen, die wichtiger sind, und die wir als CDU mit aller Entschiedenheit anpacken müssen, da wir uns auf die Bundesregierung offensichtlich nicht verlassen können. Hierauf verlassen sich die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land“, so Frederic Becker, Landesvorsitzender der Jungen Union im Saarland.
Aufgrund der Abstimmung zur Einführung einer Quotenregelung beim morgen in Hannover beginnenden Bundesparteitag der CDU Deutschlands erklärt Becker: „Die CDU muss als letzte verbliebene Volkspartei alle Wählerschichten unserer Gesellschaft ansprechen. Dazu gehören Frauen wie Männer, jüngere wie ältere, Arbeitnehmer wie Unternehmer. Das Erfolgsrezept unserer Partei war immer der gesunde Mix zwischen inhaltlichem und personellem Angebot, gepaart mit einer klaren Idee für die Zukunft unseres Landes und seiner Menschen. Dafür hat es bisher keine Quoten gebraucht und für uns als JU Saar braucht es sie auch zukünftig nicht“, so Becker.
Beim CDU-Bundesparteitag stimmen die Delegierten über den Vorschlag des CDU Bundesvorstandes ab, eine Frauenquote einzuführen.
„Eine solche Quote lehnen wir entschieden ab“, so Becker und führt weiter aus: „Wir verwehren uns keiner Diskussion und haben ergebnisoffene Gespräche geführt, auch mit der Frauen Union im Saarland. Bei dieser Diskussionsrunde wurde nochmals deutlich, dass insbesondere die Frauen in unseren Reihen eine Quote ablehnen. Es braucht andere Instrumente, um Parteiarbeit attraktiver zu machen. Damit sich mehr Frauen dazu entscheiden Mitglied der CDU zu werden, aber auch, damit sich generell mehr Menschen, vor allem jüngere, zu einem Engagement entschließen. Eine Quote würde nicht weiterhelfen, mehr Frauen für die Mitarbeit in der CDU zu begeistern.“
Nach Ansicht von Frederic Becker ist die politische Eltern- bzw. Pflegezeit, über die am Parteitag ebenfalls beraten wird, ein erster richtiger Schritt, damit sich wieder mehr, vor allem junge Menschen, für die Mitarbeit in der CDU entscheiden.
Michelle Hubertus, stellvertretende JU Landesvorsitzende, bekräftigt die Ablehnung der Frauenquote: „Wir brauchen keine Quote. Wir müssen andere Stellschrauben drehen, um politische Arbeit attraktiver für Frauen zu machen! Dazu zählt für mich insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Parteiarbeit.“
Vivien Rupp, ebenfalls stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union Saar ergänzt: „Weiterhin sollte das Können und die Leistung im Vordergrund stehen, nicht das Geschlecht – Qualität vor Quantität!“
Doch nicht nur inhaltlich wurde gestern Abend diskutiert, es wurden auch personelle Weichen gestellt: So entschied die JU Saar beim anstehenden Deutschlandtag im November, den Landesvorsitzenden der Jungen Union Nordrhein-Westfahlen, Johannes Winkel, bei seiner Kandidatur für den Bundesvorsitz der JU Deutschlands zu unterstützen. Der Südwestfale ist 30 Jahre alt, Volljurist und führt seit 2020 den Landesverband Nordrhein-Westfalen.
„Johannes Winkel hat die volle Unterstützung der Jungen Union Saar und ich bin mir sicher, er wird unsere Junge Union Deutschlands zukünftig gut führen“ so Frederic Becker abschließend.