Auch vor der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Medien im Landtag vor der Sommerpause gibt es weiterhin offene Fragen zur geplanten Einführung von G9 nach den Sommerferien.
Kurz vor dem Start der Sommerferien liegen immer noch keine konkreten Pläne seitens der Landesregierung vor, wie die Umsetzung von G9 durchgeführt werden soll. Nachdem die Ministerpräsidentin Ende April in ihrer Regierungserklärung ankündigte, dass die neuen Fünftklässler wieder ein reiner G9-Jahrgang sein sollen, ging die Bildungsministerin kurz darauf einen Schritt weiter und verkündete, dass diese Reform ab dem Schuljahr 2023/2024 auch auf die Klassenstufen 5, 6 und 7 ausgeweitet werden soll. Nun ist klar: Die Reform soll nach den Sommerferien sowohl für die neuen als auch für die jetzigen Fünftklässler gelten. Antworten auf die Fragen, wie die Schaffung neuer Lehrerstellen, die Raumsituation in den Schulen oder auch die Lehrpläne aussehen sollen, liegen immer noch nicht vor.
Dazu die stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union Saar, Vivien Rupp: „Die Bildungsministerin kann mal wieder keine konkreten Pläne vorlegen und lässt die Schülerinnen und Schüler, deren Eltern aber auch die Schulen weiter im Ungewissen.“
Bisher wurde seitens der Landesregierung nur bekannt, dass G9 nun nicht nur für die neuen Fünftklässler eingeführt werden soll, sondern dass auch die jetzigen Fünftklässler das Abitur nach 9 Jahren ablegen werden. Für ältere Klassen wird es somit – nicht wie zuvor angekündigt – keine Übergangsmöglichkeiten geben. „Das planlose Vorpreschen der Landesregierung darf nicht zum Nachteil für die Schülerinnen und Schüler werden. Was sie brauchen, sind Konzepte – insbesondere ein überarbeiteter Lehrplan, der dem gerecht wird. Jetzt die alten G9-Lehrpläne aus der Schublade zu ziehen und den aktuellen Inhalt lediglich zu strecken führt nicht zum eigentlichen Ziel! Auch dass die Schulen nicht planen können, ist unbefriedigend“, so Rupp abschließend.